Über die ESMA
Die ESMA ist die Regulierungs- und Aufsichtsbehörde für die Finanzmärkte der EU. Die Strategie 2023-2028 dient der ESMA als Richtschnur für das zweite Jahrzehnt ihrer Tätigkeit. Sie knüpft an die erfolgreiche Entwicklung der ESMA seit ihrer Gründung an und spiegelt das sich wandelnde Umfeld ihrer Tätigkeit wider.
Der Auftrag der ESMA besteht darin, den Anlegerschutz zu verbessern, das ordnungsgemäße Funktionieren der Finanzmärkte zu gewährleisten und die Stabilität des Finanzsystems zu wahren.
Die Gründung der ESMA erfolgte unmittelbar aufgrund der Empfehlungen im De-Larosière-Bericht von 2009, in dem die Schaffung eines Europäischen Finanzaufsichtssystem (ESFS) in Form eines dezentralen Netzes gefordert wird. Sie nahm die Tätigkeit gemäß ihrer Gründungsverordnung am 1. Januar 2011 auf und ersetzte den Ausschuss der europäischen Wertpapierregulierungsbehörden (CESR), ein Netzwerk von ZNB, das eine einheitliche Beaufsichtigung in der EU förderte und die Europäische Kommission beriet.
-
Anlegerschutz
Bessere Erfüllung der Bedürfnisse der Verbraucher im Finanzbereich und Stärkung ihrer Fähigkeit, fundierte Entscheidungen zu treffen.
-
Ordnungsgemäß funktionierende Märkte
Förderung von Integrität, Transparenz, Effizienz und Funktionieren der Finanzmärkte und Marktinfrastrukturen.
-
Finanzmarktstabilität
Stärkung des Finanzsystems, damit es Schocks und den Auswirkungen finanzieller Ungleichgewichte standhalten kann.
Neben der Förderung der aufsichtlichen Konvergenz zwischen den für die Wertpapier- und Kapitalmarktaufsicht zuständigen nationalen Behörden (ZNB) der Mitgliedstaaten fördert die ESMA die aufsichtliche Konvergenz auch finanzsektorübergreifend durch eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Europäischen Aufsichtsbehörden in den Bereichen Bankwesen (EBA) und Versicherungswesen und betriebliche Altersversorgung (EIOPA).
Wenngleich die ESMA eine unabhängige Behörde ist, ist sie gegenüber den EU-Organen rechenschaftspflichtig, darunter gegenüber dem Europäischen Parlament, wo sie nach einem Ersuchen um förmliche Anhörung vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) erscheint, sowie gegenüber dem Rat der Europäischen Union und der Europäischen Kommission. Die Behörde erstattet den Organen regelmäßig im Rahmen von Sitzungen sowie im Rahmen ihres Jahresberichts Bericht über ihre Tätigkeiten.
Die ESMA erfüllt ihren Auftrag, indem sie sich auf drei strategische Prioritäten und zwei zentrale Themen konzentriert, die in der ESMA-Strategie 2023-2028 dargelegt sind. Die ESMA beabsichtigt, diese Strategie in den nächsten Jahren schrittweise umzusetzen und sich dabei an den strategischen Prioritäten und thematischen Schwerpunkten zu orientieren. Zugleich wird sie Marktentwicklungen und aufkommende Risiken, neue rechtliche Mandate und die der ESMA und den zuständigen nationalen Behörden zur Verfügung stehenden Ressourcen im Auge behalten.
Strategischen Prioritäten
Förderung wirksamer Finanzmärkte und der Stabilität des Finanzsystems
Die ESMA ermittelt und bewertet Marktentwicklungen, die eine Bedrohung für die Finanzstabilität darstellen, und arbeitet mit dem Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB), der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) sowie den zuständigen nationalen Behörden (NCA) zusammen.
Die ESMA trägt durch die Erweiterung des einheitlichen Regelwerks und eine kohärente Aufsicht zur Entwicklung eines tiefen, effizienten, liquiden und zugänglichen EU-Binnenmarkts für Finanzdienstleistungen bei.
Die ESMA fördert globale Standards und unterstützt eine engere Integration der internationalen Märkte sowie die fortdauernde Offenheit des EU-Binnenmarkts. Durch ihre aktive Mitwirkung an verschiedenen internationalen Foren, z. B. der Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) und dem Rat für Finanzstabilität (FSB), betätigt sich die ESMA auch als Sprachrohr aller an der europäischen Finanzmarktaufsicht Beteiligten.
Die ESMA fördert ein faires und ordnungsgemäßes Funktionieren der Finanzmärkte, wahrt die Integrität des EU-Binnenmarkts, indem sie hohe Verhaltensstandards festlegt und Transparenz sicherstellt, um effiziente Märkte und das Vertrauen der Anleger zu fördern.
Stärkung der Aufsicht über die Finanzmärkte der EU
Die ESMA entwickelt und verstärkt gemeinsame Aufsichtsgrundsätze zwischen der ESMA und den zuständigen nationalen Behörden.
Um ein gemeinsames Verständnis der Risiken für die EU-Finanzmärkte zu entwickeln, stützt sich die ESMA auf eine EU-weite Heatmap zur aufsichtlichen Konvergenz, Stresstests, die Einbindung von Interessengruppen und die Priorisierung der Aufsichtstätigkeiten.
Die ESMA verlagert den Schwerpunkt ihrer Konvergenztätigkeiten neben ihren Bemühungen um eine einheitliche Auslegung und konsequente Anwendung des Regelwerks gegebenenfalls auf eine wirksame koordinierte Aufsicht
Die ESMA verfügt über direkte Aufsichtsbefugnisse in Bezug auf bestimmte Marktakteure wie Drittstaaten-CCPs, Ratingagenturen, kritische Referenzwerte der EU und ihre Administratoren, Datenbereitstellungsdienstleister, Transaktionsregister und Verbriefungsregister. Die ESMA fördert eine starke gemeinsame Aufsichtskultur, einen gemeinsamen Ansatz und eine gemeinsame Methodik für alle direkten Aufsichtsmandate der ESMA und passt hierbei die Aufsichtsstrategie an die Spezifität und den Reifegrad jedes Mandats an.
Verbesserung des Schutzes von Kleinanlegern
Gemeinsam mit den zuständigen nationalen Behörden stellt die ESMA sicher, dass Kleinanleger in der EU wirksam und gleichermaßen geschützt werden, auch vor aufkommenden Risiken, die sich aus neuen Vertriebskanälen oder innovativen Produkten ergeben.
Die ESMA pflegt den Kontakt zu Kleinanlegern durch eine koordinierte Kommunikation mit den zuständigen nationalen Behörden und verwendet hierfür neue Kommunikationsinstrumente und -plattformen.
Ziel der ESMA ist es, sicherzustellen, dass Kleinanleger klare, zuverlässige und verständliche Produktinformationen erhalten.
Im Rahmen ihres Beitrags zur Entwicklung des EU-Rechtsrahmens konzentriert sich die ESMA darauf, eine langfristige direkte und indirekte Beteiligung von Kleinanlegern an den EU-Kapitalmärkten zu ermöglichen.
Thematische Treiber
Die ESMA berücksichtigt die grundlegenden Veränderungen an den Finanzmärkten, die durch die wachsende Bedeutung der Nachhaltigkeit und die Beschleunigung technologischer Innovationen bedingt sind.
Ermöglichung eines nachhaltigen Finanzwesens
Durch die Einbeziehung der Themenbereiche Umwelt, Soziales und Governance (ESG) in die Regulierung und die Aufsichtspraktiken versetzt die ESMA Anleger in die Lage, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen und an der Wende zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit insgesamt mitzuwirken.
Förderung technologischer Innovationen und der wirksamen Nutzung von Daten
Technologie und Daten sind die Mittel, die es der ESMA ermöglichen, ihren Auftrag in Bezug auf alle strategischen Prioritäten zu erfüllen. Technologische Innovationen können Märkten, Anlegern und auch den Aufsichtsbehörden neue Chancen eröffnen. Die ESMA verbessert die Nutzung der verfügbaren Datensätze, verfolgt einen systematischen datengesteuerten Ansatz bei der Regulierung und Aufsicht und entwickelt sich zu einer gesamteuropäischen Datendrehscheibe, die den Bedürfnissen sämtlicher Interessengruppen gerecht wird.
Die ESMA ist nach EMAS zertifiziert
Die ESMA ist für ihr Umweltmanagementsystem nach dem Europäischen System für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) sowie nach ISO 14001 zertifiziert.